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Der Innenraum einer Kirche mit sitzenden Männern und Frauen, Kerzen davor und weißen Wänden und Dach.

Von Durchgestrichen zu Gleichheit - Solinger Pastoren teilen ihre Geschichten

Frauen in kirchlichen Ämtern: Vom zähen Kampf zur gleichberechtigten Vertretung

Die Evangelische Kirche im Rheinland verzeichnet seit Jahrzehnten einen stetigen Anstieg von Frauen in pastoralen Positionen. Was mit kleinen, aber entschlossenen Schritten begann, hat heute in einigen Kirchenkreisen zu einer gleichberechtigten Vertretung geführt. Im Kirchenkreis Solingen sind mittlerweile die Hälfte der 26 Pfarrerinnen und Pfarrer weiblich – doch der Weg dorthin war von Beharrlichkeit und schrittweisem Wandel geprägt.

Der Einstieg von Frauen in das Pfarramt war von Hindernissen geprägt. Gisela Vogel wurde in den 1950er-Jahren als erste Pfarrerin der Region ordiniert. Ihr offizieller Bestallungsbrief trug noch Spuren des Widerstands: Die Anrede war handschriftlich von „Lieber Bruder“ in „Sehr geehrte Frau“ geändert worden. Trotzdem wirkte sie in mehreren Gemeinden, wurde später erste Oberkirchenrätin und gehörte als einzige Frau einem Gremium von zwanzig Männern an.

Während des Zweiten Weltkriegs übernahmen Frauen vorübergehend seelsorgerische Aufgaben, da viele Männer im Kriegseinsatz waren. Doch nach der Rückkehr der Soldaten wurden viele von ihnen wieder in unterstützende Rollen gedrängt. Erst 1975 verankerte die Evangelische Kirche im Rheinland die volle Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Pfarrdienst rechtlich. Dr. Ilka Werner, heute Superintendentin des Kirchenkreises Solingen, erlebte selbst, wie sie wegen geschlechtsspezifischer Klischees mit Vorbehalten konfrontiert wurde. Dennoch spiegelt ihr Werdegang den Fortschritt wider. Ähnlich brach Dr. Stefanie Graf Schwer als erste Frau in der Position einer Oberkirchenrätin neues Terrain und wurde 2019 in den Kirchenrat gewählt. Raphaela Demski-Galla, die 2006 ihr Theologiestudium begann, fand bereits ein ausgeglicheneres Umfeld vor. Dennoch bemerkte sie weiterhin Unterschiede in der Vereinbarkeit von Familienverantwortung und kirchlichem Dienst. Gisela Vogel, die diese Geschichte kennt, nennt Demski-Galla bewusst „Schwester“ – eine bewusste Referenz an den langen Kampf um Anerkennung.

Heute schätzt die Kirche die vielfältigen Perspektiven und Lebenserfahrungen, die Frauen in die pastorale Arbeit einbringen. Besonders deutlich wird dieser Wandel in Solingen, wo genau die Hälfte der Pfarrer:innen weiblich ist.

Die Evangelische Kirche im Rheinland hat sich von einer zögerlichen Duldung zur aktiven Wertschätzung von Frauen in kirchlichen Ämtern entwickelt. Die rechtliche Gleichstellung kam 1975, doch die praktische Umsetzung dauerte länger. Nun, da Frauen die Hälfte der Solinger Pfarrer:innen stellen und Schlüsselpositionen besetzen, erkennt die Kirche ihren Beitrag als unverzichtbar an. Der Weg zeigt sowohl Fortschritt als auch die anhaltende Herausforderung, Tradition und Gleichberechtigung in Einklang zu bringen.

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