Spielzeugbranche im Wandel: Wie Trump-Zölle und Kosten die Produktion verändern

Admin User
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Ein Spielzeughahn auf einer Schiene.

Spielzeugbranche im Wandel: Wie Trump-Zölle und Kosten die Produktion verändern

Weltweite Spielzeugbranche im Umbruch: Handelskonflikte und steigende Kosten verändern die Produktion

Die globale Spielzeugindustrie steht vor tiefgreifenden Veränderungen, da Handelsstreitigkeiten und wachsende Kosten die Produktion neu prägen. China bleibt zwar der mit Abstand wichtigste Hersteller, doch einige Unternehmen verlagern ihre Fertigung, um Zölle zu umgehen. Der deutsche Spielwarenhersteller Toniebox (Markenname: Tonies) eröffnete kürzlich ein neues Werk in Vietnam, während kleinere Firmen mit finanziellen Belastungen kämpfen.

Im April nahm Tonies in Vietnam einen Produktionsstandort in Betrieb – just als der damalige US-Präsident Donald Trump neue Zölle ankündigte. Das Unternehmen hatte bereits zuvor Teile seiner Fertigung aus China verlagert, um höhere Kosten zu vermeiden. Das in den USA verkaufte Modell Toniebox 2 wird nun in Vietnam statt in China hergestellt.

Der Schritt erfolgte in einer Phase starken Wachstums: Im frühen Jahr 2020 stieg der Umsatz von Tonies um fast ein Drittel. Die Hälfte der Einnahmen stammte aus den USA, dem größten Spielzeugmarkt der Welt. Trotz dieses Erfolgs passte das Unternehmen seine Preise an: Die durch die Zölle entstandenen Mehrkosten übernahm es für die in Vietnam gefertigten Boxen, während es die Preise für Figuren aus China, Bosnien und Tunesien erhöhte.

Nicht alle Hersteller kommen so gut mit den Herausforderungen zurecht. Amigo Spiele, ein kleinerer deutscher Spielehersteller, schloss in diesem Jahr seine US-Tochtergesellschaft. Steigende Frachtkosten, teurere Bauteile und unberechenbare Zölle machten das Geschäft unrentabel. Gleichzeitig stiegen die Spielzeugumsätze in den USA in den ersten neun Monaten 2020 um 7 Prozent – obwohl die Preise im Schnitt um 4 Prozent zulegten, bedingt durch die Zollbelastungen.

Die Abhängigkeit der Branche von der chinesischen Produktion bröckelt: Einige Unternehmen verlagern ihre Fertigung, um Kosten zu sparen. Die Expansion von Tonies nach Vietnam unterstreicht diesen Trend, während kleinere Anbieter wie Amigo Spiele den US-Markt verlassen. Trotz höherer Preise bleibt die Nachfrage in den USA robust – und setzt die Hersteller weiter unter Anpassungsdruck.