Rechtsaußen-AFD in Ostdeutschland: Aufstieg getrieben von Angst und sozialen Themen

Admin User
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Eine Stadtszene mit Gebäuden, Bäumen, Pfählen, Straßen, Fahrzeugen und einem Himmel.

Die Stadtszene und der Osten: In der Angstzone der deutschen Politik - Rechtsaußen-AFD in Ostdeutschland: Aufstieg getrieben von Angst und sozialen Themen

Der Kolumnist Martin Debes und der Grünen-Vorsitzende Felix Banaszak haben kürzlich Analysen zum Aufstieg der rechtsextremen Partei Alternative für Deutschland (AfD) in den ostdeutschen Bundesländern vorgelegt. Sie verweisen dabei auf Ängste, Migration und soziale Missstände als zentrale Treiber der AfD-Unterstützung. Debes, der aus dem "ganz nahen Osten" berichtet, greift dabei lang gehegte Befürchtungen auf – etwa vor Migranten, betrunkenen Fußballfans oder kriminellen Gruppen aus Zuwandererfamilien. Sein Fazit: Die AfD habe diese Ängste ausgenutzt und für sich monopolisiert, weil die etablierte Politik darauf zu wenig einfühlsam reagiere. Banaszak zeigt in einem Beitrag zur Kanzlerin-Interpretation des Begriffs "Stadtbild" auf, dass in Duisburg Faktoren wie Migration, Deindustrialisierung, vererbte Armut und soziale Ausgrenzung die AfD zur zweitstärksten Fraktion im Stadtrat gemacht hätten. Um in Ostdeutschland wieder Fuß zu fassen, müssten progressive Kräfte die Ängste der Menschen emotional ernst nehmen, so Banaszak. 2015 organisierte die AfD eine Kundgebung in Ostdeutschland, bei der der damalige Parteiführer Björn Höcke aus Bad Lauterberg im Harz erklärte, "Angsträume" nähmen zu – "besonders für blonde Frauen". Debes geriet daraufhin mit einer Frau aneinander, die Höckes Aussage zustimmte. Höcke, der die AfD in Thüringen von 2013 bis 2023 führte, ist für kalkulierte Tabubrüche und rechtsextreme Positionen bekannt – und prägte damit die radikale Ausrichtung der Partei. Wie Debes und Banaszak betonen, speist sich der AfD-Zulauf in den ostdeutschen Ländern aus Ängsten, sozialen Problemen und dem Versagen der etablierten Politik, darauf angemessen zu reagieren. Um dem etwas entgegenzusetzen, müssten progressive Kräfte die Ängste der Menschen ernst nehmen, emotional ansprechen und die Ursachen für den AfD-Erfolg bekämpfen.