Älteste Apotheke Freckenhorsts schließt – zu viele Hürden für Nachfolger

Älteste Apotheke Freckenhorsts schließt – zu viele Hürden für Nachfolger
Überschrift: Inhaberin schließt Apotheke: „Zu viele Auflagen für Nachfolger“
Teaser: Die Schließungswelle bei lokalen Apotheken macht auch vor traditionellen Einrichtungen nicht halt. Es fehlt an Nachfolgern, Personal und wirtschaftlicher Attraktivität. Die älteste Apotheke in Freckenhorst schließt am 31. Dezember. „Das Geschäft lohnt sich für Nachfolger nicht. Zudem müssen viele Auflagen erfüllt und Sanierungen vorgenommen werden“, sagt Inhaberin Sabine Vettin.
Veröffentlichungsdatum: 14. Dezember 2025, 00:05 Uhr
Schlagwörter: Gesundheit & Wohlbefinden, Wirtschaft, Finanzen, Unternehmen
Artikeltext: Die älteste Apotheke Freckenhorsts wird am 31. Dezember 2025 endgültig ihre Türen schließen. Damit endet eine langjährige lokale Tradition, die nach Jahrzehnten des Bestehens ihren Betrieb einstellen muss. Inhaberin Sabine Vettin nennt finanzielle Schwierigkeiten und Branchenzwänge als Hauptgründe für die Entscheidung.
26 Jahre lang hat Vettin die Apotheke allein geführt, unterstützt nur von einer teilzeitbeschäftigten Pharmazeutisch-technischen Assistentin. Doch das Geschäft sei nicht mehr rentabel genug, um einen Nachfolger zu finden, erklärt sie. Steigende Kosten, strenge Vorschriften und die Notwendigkeit teurer Sanierungen machten eine Weiterführung unmöglich.
Auch der Aufstieg der Versandapotheken hat maßgeblich zum Niedergang beigetragen. Vettin kritisiert das Fehlen strengerer Regeln für Online-Konkurrenten, die ihrer Meinung nach lokale Apotheken unterbieten. Trotz treuer Stammkunden sei die finanzielle Belastung zu groß geworden.
Dieser Fall steht nicht allein da. Allein in Nordrhein-Westfalen sollen bis Jahresende mindestens 16 Apotheken schließen. Die örtlichen Behörden, darunter 90 zugelassene Apotheker, sind für die Aufsicht im Land zuständig. Doch viele traditionelle Betriebe kämpfen ums Überleben – wegen Personalmangels, geringer Rentabilität und fehlender Nachfolger.
Nach der Schließung plant Vettin, in Teilzeit in einer anderen Apotheke zu arbeiten. Damit will sie ihre verbleibenden Steuerverpflichtungen bewältigen und sich gleichzeitig aus der Vollzeit-Selbstständigkeit zurückziehen.
Der Verlust der ältesten Apotheke Freckenhorsts hinterlässt eine Lücke in der Gemeinde, da viele Einwohner jahrzehntelang auf ihre Dienstleistungen angewiesen waren. Mit mindestens 16 weiteren Schließungen in Nordrhein-Westfalen allein unterstreicht der Trend die wachsenden Herausforderungen für unabhängige Apotheken. Strengere Regulierungen und finanzielle Unterstützung könnten entscheidend sein, um weitere Verluste im Sektor zu verhindern.

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