Wie Putin klassische Musik als Machtinstrument nutzt – und warum die Branche jetzt zittert

Wie Putin klassische Musik als Machtinstrument nutzt – und warum die Branche jetzt zittert
Ein neuer Podcast über die Verbindung zwischen klassischer Musik und politischer Macht sorgt für großes Aufsehen.Klang der Macht, eine Produktion des ARD, untersucht, wie Führungspersönlichkeiten wie Wladimir Putin Musik als Propagandainstrument eingesetzt haben. Die Serie erscheint zu einer Zeit tiefgreifender Veränderungen in der deutschen Kulturszene – von Führungswechseln bis hin zu ambitionierten Bahnprojekten.
Gleichzeitig hält die Debatte über die Zukunft der klassischen Musik im digitalen Zeitalter an. Experten warnen, dass KI die Branche schon bald grundlegend verändern könnte.
Der von Axel Brüggemann moderierte Podcast Klang der Macht beleuchtet die lange Geschichte der klassischen Musik als Bühne politischer Botschaften. In den Folgen wird Putins Nutzung von Konzerten und kulturellen Veranstaltungen – von seinen KGB-Tagen in Dresden bis heute – als Mittel zur Machtinszenierung analysiert. Gespräche mit Persönlichkeiten wie dem ehemaligen DDR-Staatsratsvorsitzenden Hans Modrow, dem Journalisten Frederik Obermaier und der Musikwissenschaftlerin Christine Mielitz zeigen, wie Musik über die Epochen hinweg als Waffe eingesetzt wurde.
Die Serie erscheint in einer Phase des Umbruchs bei unisono, dem deutschen Bahnverband. Julia Hofmann wird künftig neben Robin von Olshausen in der Geschäftsführung tätig sein, während der aktuelle Direktor Christian Kircher im März 2026 ausscheidet. Sein Nachfolger steht vor der Herausforderung, in angespannten Finanzlagen die Kosten zu senken.
Unterdessen beginnt am 2. November das Leipziger Mendelssohn-Festival, das an das Erbe des Komponisten erinnert. Kritiker werfen der Sendung Classic auf ZDF hingegen vor, die zeitgenössische Dynamik des Genres nicht widerzuspiegeln. Parallel dazu soll das Kölner Theater – mit 1,5 Milliarden Euro das teuerste Kulturprojekt der deutschen Nachkriegsgeschichte – nach 13 Jahren Bahnverzögerung im September 2026 endlich eröffnet werden.
Jenseits dieser Entwicklungen sorgt eine düstere Prognose des US-Informatikers Roman Yampolskiy für Aufsehen: Demnach könnten bis 2030 99 Prozent aller Berufe – darunter auch die von Musikern und Konzert-Dramaturgen – durch KI ersetzt werden. Diese Warnung verleiht den Diskussionen über die Zukunft des Live-Betriebs und künstlerischer Tätigkeiten zusätzliche Dringlichkeit.
Klang der Macht hat eine Debatte über die politische Rolle der Musik angestoßen, während sich Deutschlands Kultureinrichtungen mit finanziellen und technologischen Herausforderungen konfrontiert sehen. Angesichts von Führungswechseln bei unisono, der mit Spannung erwarteten Eröffnung des Kölner Theaters und der drohenden KI-Revolution steht die Branche vor einer Phase tiefgreifender Veränderungen. Diese Umbrüche werden voraussichtlich prägen, wie klassische Musik in den kommenden Jahren geschaffen, finanziert und erlebt wird.

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