Sexualisierte Gewalt am Arbeitsplatz: Jede:r Fünfte in Deutschland ist betroffen – doch Unternehmen handeln kaum

Sexualisierte Gewalt am Arbeitsplatz: Jede:r Fünfte in Deutschland ist betroffen – doch Unternehmen handeln kaum
Sexualisierte Gewalt bleibt ein weit verbreitetes Problem in deutschen Arbeitsstätten – doch viele Unternehmen verfügen nach wie vor nicht über wirksame Präventionsmaßnahmen. Aktuelle Daten zeigen, dass bundesweit 20 Prozent der Beschäftigten bereits sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erlebt haben, wobei Frauen besonders stark betroffen sind. Allein in Halle (Saale) sind über 112.000 Arbeitnehmer:innen in 5.040 Betrieben betroffen – ein deutlicher Beleg für das Ausmaß der Herausforderung.
Eine Studie offenbart, dass nur etwas mehr als die Hälfte aller Unternehmen sexualisierte Gewalt überhaupt als Problem anerkennt. Trotz dieses Bewusstseins bleiben konkrete Schritte zur Verhinderung selten. Nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) sind Unternehmen in Deutschland gesetzlich verpflichtet, Beschwerdeverfahren und Präventionsstrategien einzurichten. Dennoch gaben in den vergangenen zwei Jahren lediglich 13 Prozent der Firmen an, mindestens einen Vorfall sexuellen Fehlverhaltens registriert zu haben.
Die Zahlen belegen, dass sexualisierte Gewalt Zehntausende Beschäftigte – vor allem Frauen – in den unterschiedlichsten Branchen betrifft. Zwar existieren rechtliche Rahmenbedingungen wie das AGG, doch deren Umsetzung und präventive Maßnahmen fallen sehr unterschiedlich aus. Initiativen wie jene der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg oder die Kampagne Orange the World deuten auf wachsende Bemühungen hin, das Problem zu bekämpfen. Doch für einen flächendeckenden systemischen Wandel ist noch viel zu tun.











