Pogo statt Ballett
Pogo statt Ballett
Schalkes spektakuläre Wiederauferstehung elektrisiert den deutschen Fußball. Nach Jahren des Abstiegskampfes steht der Verein plötzlich an der Tabellenspitze – mit einem mutigen, temporeichen Spielstil, der die Liga verzaubert. Diese Wende folgt auf eine tiefe Krise, in der der Klub das schlechteste Ergebnis seit über einem Jahrhundert einfuhr.
Noch vor zwei Jahren kämpfte Schalke ständig gegen den Abstieg und stand finanziell mit dem Rücken zur Wand. Die Fans wandten sich wütend vom Team ab, nachdem die Mannschaft in 121 Jahren Vereinsgeschichte noch nie so schlecht abgeschnitten hatte. Doch mit der Berufung von Sportdirektor Frank Baumann begann der Wandel: Er baute den Kader um und holte Trainer Miron Muslić an Bord.
Unter Muslić setzte das Team auf einen direkten, kompromisslosen Fußball. Schalke führt die Liga in absolvierten Sprints an, hat aber gleichzeitig den geringsten Ballbesitz und die niedrigste Passquote. Obwohl die Mannschaft weniger Tore schießt als manche Abstiegsbedrohte, stellt sie die beste Abwehr in Deutschlands Top-Drei-Ligen. Auch Vorstandschef Matthias Tillmann hat in seiner Position an Stabilität gewonnen, während sich die finanzielle Lage spürbar entspannt hat.
Die Geschichte Schalkes zeigt: Der Klub feiert oft dann Erfolge, wenn er auf schnörkellosen, hochintensiven Fußball setzt. In dieser Saison erinnern ihre Spiele an ein Punk-Konzert – laut, schnell und unerbittlich. Abseits des Platzes leitet Boris Liebing mittlerweile als Sportdirektor die Frauenmannschaft, während Marcel Pomplun die Nachwuchsförderung von der U9 bis zur U16 verantwortet.
Die Verwandlung war rasant und atemberaubend. Ein Team, das viele schon abgeschrieben hatten, dominiert nun durch pure Intensität und defensive Stärke. Mit neuer Führung an der Spitze wirkt Schalkes Zukunft heute weit strahlender als noch vor einem Jahr.
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