Wie Deutschland nach 1945 die NS-Vergangenheit aufarbeitete und neu begann

Admin User
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Ein Buchumschlag mit Armee-Panzern und Jeeps in einer KriegsSzene mit Text über der Illustration.

Wie Deutschland nach 1945 die NS-Vergangenheit aufarbeitete und neu begann

Nach dem Zweiten Weltkrieg stand Deutschland vor der Aufgabe, den nationalsozialistischen Einfluss aus der Gesellschaft zu entfernen. Die Alliierten trieben diese Bemühungen voran und forderten die Auflösung aller NS-Organisationen. Die Entnazifizierung entwickelte sich zu einem zentralen Prozess, um ehemalige Anhänger zur Rechenschaft zu ziehen und das Land wieder aufzubauen.

Zwischen 1933 und 1945 hatte das NS-Regime die Kontrolle über viele deutsche Institutionen übernommen. Schlüsselfunktionen in Politik, Justiz und öffentlichem Leben wurden mit linientreuen Parteimitgliedern besetzt, die die nationalsozialistische Ideologie durchsetzten. Nach Kriegsende begannen die Besatzungsmächte – Großbritannien, die USA, Frankreich und die Sowjetunion – damit, diese Strukturen zu zerschlagen.

Die Nürnberger Prozesse markierten den bedeutendsten Schritt bei der Verfolgung der NS-Führung. Hochrangige Funktionäre mussten sich für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten. Unterdessen erklärte die sowjetische Besatzungszone ihre Entnazifizierungsmaßnahmen bereits 1948 für abgeschlossen.

Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 übernahm der neue Staat die Verantwortung für die Fortführung des Prozesses. Deutsche Institutionen wie Entnazifizierungskommissionen und Gerichte arbeiteten dabei mit den Alliierten zusammen. Persönlichkeiten wie der Bankier Hermann Josef Abs, der entlastet wurde und später wieder in einflussreiche Positionen zurückkehrte, prägten das neue System mit. Auch Politiker und Juristen spielten eine Rolle bei der Überprüfung früherer NS-Verstrickungen und der Gestaltung der Nachkriegspolitik.

Ziel der Entnazifizierung war es, den nationalsozialistischen Einfluss aus dem öffentlichen Leben zu verbannen und für Rechenschaft zu sorgen. An dem Prozess waren sowohl alliierte Behörden als auch neu gebildete deutsche Gremien beteiligt. Bis Anfang der 1950er-Jahre war ein rechtlicher und politischer Rahmen geschaffen, der die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit dauerhaft verankerte.