Udo Kier – eine Filmlegende geht mit 81 Jahren

Admin User
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Ein Collage mit verschiedenen Bildern von Frauen in unterschiedlichen Kostümen, jedes begleitet von Text und Dollarbeträgen.

Zum Tod von Udo Kier: Hollywoods deutscher Charmeur - Udo Kier – eine Filmlegende geht mit 81 Jahren

Udo Kier, die deutsche Filmlegende mit ihrer unverkennbaren Präsenz und mutigen künstlerischen Haltung, ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Seine Karriere umfasste mehr als fünf Jahrzehnte mit über 250 Filmen und Zusammenarbeit mit einigen der einflussreichsten Regisseure der Filmgeschichte. Vom Avantgarde-Kino bis zum Mainstream-Erfolg hinterließ Kier ein unauslöschliches Erbe in Film und Kultur.

Geboren in den Trümmern des bombardierten Köln überlebte Kier einen dramatischen Start ins Leben – nur Stunden nach seiner Geburt unter Schutt begraben. In den 1970er-Jahren stieg er zu einem der gefeiertsten Schauspieler Europas auf, bewundert für seine Schönheit neben Ikonen wie Alain Delon und Helmut Berger.

Sein furchtloses Spiel machte ihn zu einem Ausnahmetalent. Mehrmals verkörperte er Adolf Hitler, obwohl er ihm äußerlich kaum ähnelte – ein Beweis für seine schauspielerische Bandbreite. Kier scheute auch vor provokanten Projekten nicht zurück: 1992 posierte er für Steven Meisels Fotoband 'Sex' in homoerotischen Szenen an der Seite von Madonna, Isabella Rossellini und Naomi Campbell.

Seine prägendste berufliche Verbindung hatte Kier mit dem Regisseur Lars von Trier. Ihre lebenslange Zusammenarbeit umfasste Filme wie 'Epidemic', 'Europa', 'Breaking the Waves', 'Dogville' und 'Nymphomaniac: Vol. II'. Eng arbeitete er zudem mit Paul Morrissey, dem Regisseur aus Andy Warhols Umfeld, sowie mit Rainer Werner Fassbinder zusammen und festigte so seinen Platz im experimentellen und Arthouse-Kino.

Doch nicht nur auf der Leinwand inszenierte Kier sein Leben mit theatralischem Espirit. Mit Anfang 50 mietete er für 3.000 Dollar im Monat ein Grab neben Cecil B. DeMille – eine typisch extravagante Geste. Seine Häuser in Hollywood und Palm Springs füllte er mit Mid-Century-Möbeln und Kunst, ein Spiegel seines verfeinerten Geschmacks.

Eines seiner persönlichsten Projekte war 'Swan Song' (2021), in dem er einen pensionierten Friseur spielte, der aus dem Altenheim flieht, um eine Nacht der Freiheit in einem Schwulenclub zu erleben. Der Film berührte Kier zutiefst, der stets die Grenzen zwischen Leben und Performance verwischte.

Kiers Tod markiert das Ende einer Ära für den Film. Sein umfangreiches Werk – von Kooperationen mit Warhol über Herzog bis von Trier – sichert ihm den Ruf als furchtlosen, visionären Schauspieler. In Erinnerung bleiben werden seine Energie, sein Spektakel und die Art, wie er jeden Moment – auf und abseits der Leinwand – in Kunst verwandelte.