Studie warnt vor steigender Jugendgewalt und Respektlosigkeit in Schulen

Admin User
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Schüler in Uniformen stehen auf einem Weg und halten Papiere, während ein Mädchen in ein Mikrofon spricht; im Hintergrund ist eine Umzäunung zu sehen, die von einem mit Luftballons geschmückten Schuppen gekrönt wird.

Studie warnt vor steigender Jugendgewalt und Respektlosigkeit in Schulen

Eine Studie mit 3.800 Schülerinnen und Schülern an 27 Schulen in Gelsenkirchen, Marl und Herten hat besorgniserregende Verhaltensentwicklungen unter Jugendlichen offenbart. Die von der Universität zu Köln und dem Landeskriminalamt durchgeführte Untersuchung zeigt einen Anstieg von Gewalt, Hass und Respektlosigkeit – wobei die Täterinnen und Täter immer jünger werden. Laut der Studie haben die Straftaten von Mädchen unter 14 Jahren seit 2013 um fast 150 Prozent zugenommen und damit den Anstieg bei Jungen (104 Prozent im gleichen Zeitraum) übertroffen. Die Studienleiterin führt diesen Trend auf die Folgen der Pandemie und den allgegenwärtigen Einfluss sozialer Medien zurück. Das Problem beschränkt sich nicht auf diese Städte: In ganz Nordrhein-Westfalen werden Kinder zunehmend häufiger als Tatverdächtige registriert. Der Innenminister warnt vor einem "System der Straflosigkeit" und fordert eine gesellschaftliche Debatte über eine Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters. Besonders auffällig ist auch der deutliche Anstieg von Straftaten unter Kindern mit Migrationshintergrund. Zwischen 2013 und 2024 stieg die Zahl der registrierten Delikte bei ausländischen Schülerinnen und Schülern im Alter von 11 bis 13 Jahren deutlich an. Zudem haben Angriffe auf Lehrkräfte, Polizistinnen und Polizisten sowie Rettungskräfte spürbar zugenommen – ein Zeichen für ein tieferliegendes Problem im Umgang mit Autoritätspersonen. Die Ergebnisse der Studie unterstreichen den dringenden Handlungsbedarf: Es braucht gezielte Interventions- und Präventionsmaßnahmen, um die wachsende Gewaltbereitschaft und Respektlosigkeit an Schulen einzudämmen. Weitere Forschung und ein offener Dialog sind notwendig, um diese alarmierenden Entwicklungen zu verstehen und ihnen entgegenzuwirken.