Gerettete Braunkohledörfer erhalten Millionenförderung für Neuanfang

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Gerettete Braunkohledörfer erhalten Millionenförderung für Neuanfang

Millionen für gerettete Braunkohledörfer

Teaser: NRW-Bauministerin Scharrenbach besuchte die sechs vor dem Abriss bewahrten Dörfer im rheinischen Braunkohlerevier und übergab Fördermittel.

10. November 2025, 19:15 Uhr

Sechs Dörfer in der Nähe der Braunkohletagebaue Hambach und Garzweiler sind dank des beschleunigten Kohleausstiegs Nordrhein-Westfalens vor dem Abriss verschont geblieben. Am Montag besuchte Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) die Gemeinden, um die Bewilligung von Millionenfördergeldern für ihre Wiederbelebung bekannt zu geben. Die Investitionen fließen in die Modernisierung der Infrastruktur und kulturelle Projekte in den erhaltenen Ortschaften.

Den Auftakt ihrer Rundreise machte die Ministerin in der Herz-Jesu-Kirche in Kuckum, wo sie einen Förderbescheid über 14,3 Millionen Euro für fünf Ortsteile der Stadt Erkelenz überreichte. Die einst durch den Tagebau bedrohten Dörfer erhalten nun längst überfällige Aufwertungen. Zu den Prioritäten zählen die Sanierung von Abwassersystemen und Straßen sowie die Umnutzung einer ehemaligen Kindertagesstätte in Keyenberg, die künftig als Bürgerzentrum dienen soll.

Für Erkelenz insgesamt sind rund 170 Millionen Euro an Fördermitteln vorgesehen. Ehemalige Bewohner erhalten zudem die Möglichkeit, ihre früheren Häuser als Erste zurückzukaufen. In Merzenich sind für Morschenich 60 Millionen Euro eingeplant, darunter der Wiederaufbau der historischen Kirche als kultureller Begegnungsort. Dies folgt auf frühere Initiativen in Bürgewald, wo der ehemalige Bürgermeister Georg Gelhausen die Restaurierung der St.-Lambertus-Kirche vorantrieb, die 2019 profaniert und 2023 durch einen Brand beschädigt worden war.

Das Überleben dieser Dörfer geht auf eine Vereinbarung des Landes aus dem Jahr 2022 zurück, den Braunkohleausstieg schneller als ursprünglich geplant umzusetzen. Scharrenbachs Besuch im Rahmen eines "Zukunftstags" unterstrich die Unterstützung der Landesregierung für die vom Strukturwandel betroffenen Gemeinden.

Die Mittel sollen die Infrastruktur modernisieren und kulturelle Wahrzeichen in Dörfern wiederherstellen, die einst dem Abriss geweiht waren. Mit 170 Millionen Euro für Erkelenz und 60 Millionen Euro für Morschenich markieren die Projekte den Wandel von der Kohleabhängigkeit hin zu einer nachhaltigen Dorferneuerung. Ehemalige Bewohner erhalten zudem die Chance, in ihre alten Häuser zurückzukehren.