Fan-Boykott und Derby-Niederlage: Der 1. FC Köln steckt in der Krise

Fan-Boykott und Derby-Niederlage: Der 1. FC Köln steckt in der Krise
Kölner Derby-Tag zum Vergessen
Marvin Schwäbe schüttelte den Kopf. Unruhen beim 1. FC Köln nach einem Derby-Tag zum Vergessen? „Nein!“, betonte der Torhüter entschlossen – fünf Bundesliga-Spiele in Folge ohne Sieg bereiten dem Kapitän noch keine Sorgen. Stattdessen machte sich Schwäbe mehr Gedanken über die Situation einiger Kölner Fans, die beim verdienten 0:2 (0:0) ihres Teams bei Bayer 04 Leverkusen auffällig abwesend waren – aus Protest.
Veröffentlicht am 14. Dezember 2025, 04:10 Uhr
Der 1. FC Köln hat am Samstag bei Bayer 04 Leverkusen mit 0:2 verloren und bleibt damit seit fünf Spielen ohne Sieg. Das Spiel stand jedoch im Schatten eines Fan-Boykotts: Rund 500 Auswärtsanhänger blieben der Partie fern, um gegen überzogene Polizeikontrollen zu protestieren. Die leere Gästetribüne enttäuschte Spieler und Verantwortliche, während Leverkusens Ultras kurzzeitig aus Solidarität den Block verließen.
Auslöser des Boykotts war ein Vorfall am 13. Dezember, als ein Kölner Fan in einer Polizeistation angeblich bis auf die Unterwäsche entkleidet werden musste, weil er kein gültiges Ticket vorweisen konnte. Die als demütigend beschriebene Kontrolle löste unter den Anhängern Empörung aus. Hundert Fans verzichteten daraufhin auf die Reise nach Leverkusen – die Gästetribüne blieb fast leer.
Die gedrückte Stimmung verschärfte sich, als auch Leverkusens Ultras protestierten: Nur wenige Minuten nach Anpfiff verließen sie geschlossen die Kurve, was die Atmosphäre im Stadion weiter abflachen ließ. Auf dem Platz entschied Bayer 04 die Partie in der 66. Minute, als Martin Terrier mit einem spektakulären „Skorpion-Kick“ zum 2:0-Endstand traf.
Für den FC Köln geht die Durststrecke weiter – die Niederlage lässt den Verein nur noch fünf Punkte über dem Relegationsplatz. Torhüter Marvin Schwäbe räumte ein, dass die fehlende Unterstützung die Stimmung belastet habe, betonte aber, das Team bleibe konzentriert. Sportdirektor Thomas Kessler und Trainer Lukas Kwasniok kritisierten den Boykott scharf und bezeichneten ihn als Rückschlag vor der entscheidenden Phase der Hinrunde.
Trotz des Dämpfers blickt Köln nun auf das letzte Spiel des Jahres 2025 – am kommenden Samstag gegen Union Berlin. Die Mannschaft will unbedingt die sieglose Serie beenden und mit Schwung in die Winterpause gehen.
Die Niederlage vertieft die Abstiegsängste der Kölner, die vor dem Jahreswechsel nur noch eine Chance haben, Punkte zu sammeln. Der Verein muss nun sowohl die sportliche Krise als auch die wachsenden Spannungen zwischen Fans und Behörden bewältigen. Die nächste Bewährungsprobe folgt gegen Union Berlin – ein Erfolg könnte den Druck vor dem Start in das Jahr 2026 lindern.

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