Antisexismus-Kampagne bei Rot-Weiss Essen scheitert an Fan-Widerstand

Admin User
2 Min.
Eine Frau in einem grünen T-Shirt steht während einer Protestaktion und hält ein weißes Schild in die Höhe, während viele andere Menschen hinter ihr stehen.

Antisexismus-Kampagne bei Rot-Weiss Essen scheitert an Fan-Widerstand

Eine jüngste Antisexismus-Kampagne im Stadion von Rot-Weiss Essen stieß auf starken Widerstand seitens der Fangruppen. Die von dem Bündnis "RWE für Toleranz" initiierte Aktion forderte Frauen auf, während eines Spiels fast 20 Minuten lang die vorderen Reihen im Westblock einzunehmen. Doch die Ultras und aktiven Fans des Vereins weigerten sich, ihre Plätze zu räumen - die Kampagne fand kaum Unterstützung.

Schon vor dem Spiel wurden in den Rängen Flyer mit sexistischen Parolen verteilt. Auf einem stand: "Keine Frauen in der ersten Reihe." Trotzdem setzte das Bündnis "RWE für Toleranz" seinen Protest durch. Es rief weibliche Fans dazu auf, die vorderen Plätze für die ersten 19 Minuten und sieben Sekunden zu besetzen - eine symbolische Geste, um ihr Recht darauf zu unterstreichen.

Die Aktion konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Die meisten Fangruppen ignorierten den Aufruf, und die Ultras machten deutlich, dass sie ihre angestammten Plätze nicht aufgeben würden. Ihre Weigerung überlagerte die eigentliche Botschaft des Protests.

Rot-Weiss Essen reagierte mit einer offiziellen Stellungnahme. Der Verein verurteilte jede Form von Diskriminierung und bekräftigte sein Bekenntnis zu Vielfalt und Respekt. Konkrete Aussagen zu den Handlungen der Ultras oder zum Ausgang der Kampagne fehlten jedoch.

Der Antisexismus-Protest bei Rot-Weiss Essen offenbarten tiefe Gräben unter den Anhängern. Zwar positionierte sich der Verein öffentlich für Inklusion, doch der Widerstand der Fangruppen zeigte, wie schwer es ist, eingespielte Haltungen zu ändern. Der Vorfall wirft Fragen auf, wie solche Initiativen künftig aufgenommen werden.